Maut in der schweiz Symbolbild

Wer in der Schweiz mit Auto, Camper, Lieferwagen, Wohnwagen oder Motorrad auf Autobahnen und Autostrassen unterwegs ist, muss Maut zahlen. Als Nachweis, dass die Maut gezahlt wurde, gilt die Vignette, die an die Windschutzscheibe geklebt wird. Inzwischen gibt es neben der Klebevignette auch die digitale Vignette, auch als E-Vignette bezeichnet. Wer einen Urlaub mit dem Auto oder Motorrad in der Schweiz verbringt, muss ebenfalls Maut zahlen und eine Vignette an sein Fahrzeug anbringen.

Was ist die Maut überhaupt?

Die Maut ist eine Zollabgabe, die für die Benutzung von Strassen zu zahlen ist. Es ist eine Strassennutzungsgebühr, die territorial gebunden ist. Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern werden für die Nutzung von Autobahnen oder bestimmten Strassenabschnitten Mautgebühren erhoben. Die Maut kann nicht nur für Strassen und Autobahnen, sondern auch für Brücken oder Tunnel erhoben werden.

Die Maut hat ihren Ursprung im Mittelalter. Bereits aus Dokumenten aus dem 11. Jahrhundert geht hervor, dass in Europa Wegzölle verbreitet waren. Die neuzeitliche Maut wird zu verschiedenen Zwecken erhoben:

• Finanzierung der bestehenden oder zukünftigen Strasseninfrastruktur und Deckung der Bau- und Betriebskosten
• Generierung zusätzlicher Einnahmen für öffentliche Haushalte
• Verringerung der Motorisierung und Entlastung der Umwelt aufgrund des Preises

Unterschied zwischen Maut und Vignette

Geht es um die Maut in der Schweiz, fällt zumeist der Begriff „Vignette“. Maut und Vignette sind jedoch nicht genau dasselbe. Wer in der Schweiz mit einem Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 Tonnen unterwegs ist, zahlt Maut und muss eine Vignette kaufen. Bei dieser Vignette handelt es sich um eine Pauschalgebühr.

Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen benötigen keine Vignette. Für sie ist eine Schwerverkehrsabgabe zu entrichten. Dabei handelt es sich um eine streckenbezogene Maut.

Seit wann gibt es die Maut in der Schweiz?

Da Handel und Wirtschaft im 19. Jahrhundert durch die zahlreichen Wegezölle stark behindert wurden, ist die Nutzung von öffentlichen Strassen in der Schweiz gebührenfrei. Ausnahmen werden in der Bundesverfassung festgeschrieben. Zu diesen Ausnahmen gehört die Maut für Autobahnen und Autostrassen in der Schweiz.

Bei einem Volksentscheid 1984 einigten sich die Eidgenossen auf die Einführung der Maut. Die Maut wird seit 1985 erhoben. Damals kostete die Vignette 30 Schweizer Franken. Aufgrund der gestiegenen Kosten wurde der Preis für die Vignette 1995 von 30 auf 40 Schweizer Franken erhöht. Noch immer kostet die Vignette 40 Schweizer Franken. Mit den Gebühren werden Bau, Betrieb und Unterhaltung der Nationalstrassen in der Schweiz finanziert.

Fahrzeuge, für die in der Schweiz eine Maut zu zahlen ist

Mautpflicht gilt in der Schweiz für alle motorisierten Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen. Für diese Fahrzeuge gilt die Vignettenpflicht. Zu diesen Fahrzeugen gehören

• PKW
• Camper
• Lieferwagen
• Anhänger
• Motorräder

Für Camper und Lieferwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen gilt keine Vignettenpflicht. Sie fallen jedoch unter die Mautpflicht. Genau LKW fallen solche Fahrzeuge unter die Schwerverkehrsabgabe als streckenbezogene Maut. Für die Vignette gilt der Einheitstarif von 40 Schweizer Franken. Die streckenbezogene Maut variiert im Preis.

Wie wird die Maut in der Schweiz bezahlt?

Eine Klebevignette kann bar bezahlt werden und ist an verschiedenen Verkaufsstellen erhältlich, beispielsweise

• an Zollstellen an der Grenze
• an Tankstellen
• am Postschalter

Die Vignette kann aber auch online über die Webseite der Post bestellt werden. Für den Kauf werden verschiedene Zahlungsmethoden angeboten.

Wer aus dem Ausland in die Schweiz einreisen möchte, kann die Vignette an einer Zollstelle kaufen. Die Vignette kann auch schon vor der Einreise online über ausgewählte Verkaufsstellen bestellt werden. Die Verkaufsstellen unterscheiden sich, je nach Land.

Die elektronische Vignette ist über das sogenannte Via-Portal online erhältlich und auch online bezahlbar.

Gültigkeit der Vignette

Die Vignette kann nur als Jahresvignette gekauft werden. Sie ist jedoch länger als ein Jahr gültig. Für 2024 gilt die Jahresvignette ab dem 1. Dezember 2023. Sie verliert ihre Gültigkeit am 31. Januar 2025.

Wer sich nur wenige Tage in der Schweiz aufhält, muss eine Jahresvignette kaufen und kann damit beliebig oft im Jahr in der Schweiz unterwegs sein. Tages-, Wochen- oder Monatsvignetten gibt es nicht.

Tipp: Wer ohne Vignette in der Schweiz unterwegs ist, muss mit einer Busse von 200 Schweizer Franken rechnen. Zusätzlich muss die Vignette für 40 Schweizer Franken gekauft werden. Eine Busse droht auch, wenn die Klebevignette nicht ordnungsgemäss gut sichtbar an der Frontscheibe angebracht wird.

Unterschiede bei der Maut

Unterschiede bei der Maut gibt es nicht nur zwischen der Vignette für eine Pauschalgebühr und der Schwerverkehrsabgabe als Streckenmaut. Eine Maut kann auch für Alpenpässe und Strassentunnel erhoben werden. Das betrifft vor allem den Grossen St. Bernhard Strassentunnel und den Munt-la-Schera-Strassentunnel.

Unterschieden wird auch zwischen der Klebevignette und der elektronischen Vignette. Anders als die Klebevignette kostet die E-Vignette 44 Schweizer Franken. Der höhere Preis ist in den Verwaltungskosten für das elektronische System begründet. Die elektronische Vignette muss nirgendwo am Fahrzeug befestigt werden. Beim Kauf wird das Kennzeichen des Fahrzeugs angegeben. Bei elektronischen Kontrollen wird ermittelt, ob für das Fahrzeug eine elektronische Vignette vorhanden ist.