Mitteilung des Stadtrates Sursee: Dem Verkehr die Spitzen brechen

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Stadt Sursee

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Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Vereins Gewerbe Region Sursee und der Industrie- und Handelsvereinigung sowie der Stadt Sursee haben sich seit Anfang 2014 mit den Stausituationen auf den Strassen von Sursee auseinandergesetzt. Diese Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Massnahmen zusammenzustellen, mit welchen eine Stauspitze gebrochen und so der Zeitverlust für die Pendler auf den Strassen von Sursee in den Hauptverkehrszeiten reduziert werden kann.

 

Zur Beurteilung wurden verschiedene Grundlagen zusammengetragen. Insbesondere aus der Umfrage bei Unternehmungen und Arbeitnehmenden konnten repräsentative Aufschlüsse gezogen werden. Gesamthaft haben 61 Unternehmungen und 824 Arbeitnehmende auf die Umfrage geantwortet.

 

Die Hauptpunkte in der Umfrage an die Unternehmungen waren die vorhandene Verkehrssituation und Alternativen sowie die Veränderungsbereitschaft. Aus der Umfrage kann Folgendes zusammengefasst werden:

 

FragejaneinKeine
Angaben
Zufriedenheit mit ÖV-Verbindungen (Art und Häufigkeit)4993
Genügend vorhandene Parkplätze für die Mitarbeitenden4579
Parkplatzgebühren für die Mitarbeitenden10483
Genügend Veloabstellplätze für die Mitarbeitenden5623
Gute oder genügende Infrastruktur für die Mitarbeitenden mit Velo18394
ÖV-Beitrag an Abo’s für Bahn und/oder Bus7
Dienstvelo, Nextbike, Rent-a-Bike o.ä. stehen zur Verfügung3
Aktives CarPooling (Fahrgemeinschaften)4
Zielsetzungen in der Unternehmung im Bereich Mobilität82330
Ist eine Verbesserung der Verkehrssituation für den Betrieb wichtig?4120
Besteht im Grundsatz die Bereitschaft zur Weitergabe von Empfeh­lungen an die Mitarbeitenden zur Reduktion der Stausituationen?4911
Ist in der Unternehmung die Lenkung der Einsatzzeiten einzelner Mitarbeitenden oder Gruppen für eine Verteilung des Verkehrs vor­stellbar?1445
Ist eine Anpassung von fixen Blockzeiten (Flexibilisierung) zu Guns­ten einer besseren Verteilung des Pendlerverkehrs vorstellbar1445

 

Bei der Befragung der Mitarbeitenden interessierte insbesondere die Verkehrsmittelwahl für den Arbeitsweg, das Stauempfinden, die Pendlerzeiten sowie die Veränderungsbereitschaft. Aus der Umfrage kann Folgendes zusammengefasst werden:

 

Wahl des VerkehrsmittelsAuto75 %
Motorrad3 %
Velo / Mofa16 %
Bahn und Bus13 %
Zu Fuss6 %
StauempfindenNicht störend44 %
Wenig störend38 %
Sehr störend18 %
Bereitschaft zur Veränderung derWäre bereit für eine Veränderung20 %
PendlerzeitenEine Veränderung ist nicht möglich80 %

 

Bei den Pendlerzeiten sind die Spitzenwerte am Morgen bis 07.30 Uhr, am Mittag um 12.00 Uhr sowie am Abend zwischen 17.00 und 18.00 Uhr erkennbar.

 

Auffallend ist, dass bei einer grossen Mehrheit der Mitarbeitenden eine Veränderung der Pendlerzeiten nicht möglich ist. Die meistgenannten Argumente hierfür lauten, feste Arbeitszeiten / Blockzeiten, Ladenöffnungszeiten, Kundentermine sowie andere festgesetzte Termine, z.B. Kindertagesbetreuung, ÖV-Verbindungen. Ein etwas ähnliches Bild zeigen die Antworten der Unternehmungen. Ein Grossteil ist zwar daran interessiert, dass die Verkehrssituation verbessert werden soll, allerdings antworten rund ¾ der Unternehmungen, dass eine Veränderung hierfür im eigenen Betrieb nicht vorstellbar ist.

 

Daraus abgeleitet stellen wir fest, dass wir in Bezug auf die Verkehrssituation nicht die erforderlichen Massen bewegen können, damit ein merkbarer Zeitgewinn auf den Strassen in Sursee während den Hauptverkehrszeiten entstehen kann. Die Bereitschaft für eine Veränderung ist gemäss den oben geschilderten Zahlen sehr gering. Zum Anregen und Umdenken möchten wir dennoch einige Möglichkeiten aufzeigen, welche insbesondere den Verkehr auf der Strasse beeinflussen.

 

Aus den weiteren Bemerkungen kann entnommen werden, dass das Parkieren für Mitarbei­tende aufgrund der stark ausgelasteten öffentlichen Parkplätze zum Teil schwierig ist. Dadurch wird auch ein „Parkplatz suchender“ Zusatzverkehr generiert.

 

Mehrfach bemerkt wurden auch die Umstände, dass der Verkehrsfluss durch Fussgänger, welche die Fahrbahnen insbesondere bei Fussgängerstreifen in Kreiselnähe queren, ver­zögert wird. Vor allem beim Kreisel Schlottermilch wird die vorhandene Fussgängerunter­führung auch während den Hauptverkehrszeiten kaum benützt.

 

Beim ÖV werden die zum Teil längeren Wartezeiten beim Anschluss Bahnhof Sursee be­anstandet. Der Wunsch nach einem ¼-Stunden-Takt in den Hauptverkehrszeiten wurde mehrfach erwähnt.

 

Die Stadt Sursee wird die Resultate und Bemerkungen aus dieser Umfrage detailliert prüfen und wichtige Erkenntnisse in die zukünftigen Planungen der Verkehrsanlagen einbauen. Da viele Faktoren und Bedürfnisse in eine Planung einfliessen, wird es auch nicht möglich sein, jedem einzelnen Wunsch zu entsprechen. Mit dem momentan vorhandenen Spardruck, auch beim Kanton und dem ÖV, werden Veränderungen von der operativen Seite allerdings einen längeren Zeitraum beanspruchen.

 

 

Ideen und Vorschläge für Unternehmungen:

 

Die Möglichkeit für Home Office anbieten

Das spezifische Studium von Unterlagen kann konzentriert von zu Hause erledigt werden. Das Arbeitsumfeld zu Hause ist in der Regel weniger störungsanfällig und animiert zu effizientem und konzentriertem arbeiten.

www.nzz.ch/meinung/kommentare/home-office-hat-licht–und-schattenseiten-1.18042039

www.20min.ch/finance/news/story/31663333

 

Die Verpflegung in der Unternehmung bzw. in unmittelbarer Nähe unterstützen

In der Regel ist der Weg zu weit und die Zeit die zur Verfügung steht zu kurz, das Mittagessen zu Hause einzunehmen. Mehr Sinn macht es die lokalen Angebote von Mittagsverpflegung zu nutzen und zu unterstützen. Bei grösseren Betrieben macht es unter Umständen Sinn, eine kleinere Küche zur Verfügung zu stellen oder sich an einer koordinierten Essensbestellung zu beteiligen.

 

Anreiz schaffen damit Fahrgemeinschaften gebildet werden

Alleine im PW unterwegs ist heute die Regel. Zusammen fahren macht mehr Spass, ist sicherer und vor allem entlastet es unser Verkehrsnetz. Unternehmen können ihre Mitarbeiter finanzielle Anreize geben, gemeinsam an den Arbeitsplatz zu fahren.

 

Parkplätze nicht gratis zur Verfügung stellen

Sehr viele Mitarbeitende benutzen das Auto, weil das Parkieren kostenlos ist. Gratisparkplätze werden durch den Arbeitgeber nur zur Verfügung gestellt, wenn mindestens 3 Personen im Auto sind. Sonst wird eine Parkgebühr erhoben.

 

Das Angebot von Nextbike zur Verfügung stellen

In Sursee gibt es seit 2014 Nextbike. Auch Firmen können sich um einen eigenen Fahrradstandort bemühen. Zudem gibt es die Möglichkeit sich mit der ganzen Firma anzumelden (z.B. Stadt Sursee).

www.nextbike.ch/de/

 

Kunden- und Güterverkehr ausserhalb der Hauptverkehrszeiten planen

Sitzungen um 09:00 Uhr entlasten die Verkehrsspitzen. Zudem ist man um diese Zeit aufnahmefähiger und es reicht in der Regel nicht zu einer zweiten Vormittagssitzung. Auch Lieferungen und Kundenbesuche können Zeitlich optimiert werden.

Ideen und Vorschläge für Mitarbeitende:

 

Alternativen zum Auto in Betracht ziehen

Velofahren ist gesund und man ist in der Regel schneller unterwegs als mit anderen Verkehrsmittel. E-Bikes sind ein optimales Verkehrsmittel bis ca. 15 km. Grössere Distanzen kann man in der Regel gut mit Bus und/oder Bahn zurücklegen. Kombiniert mit dem Fahrrad oder dem Ortsbus ist es eine echte Alternative.

 

Aktiv nach Möglichkeiten für Fahrgemeinschaften suchen

Man muss nicht zwingend mit dem direkten Nachbar zum Arbeitsplatz fahren. Oft gibt es auch die Möglichkeit dass man sich an einem Ort trifft und mit einem Auto weiter fährt. Auch muss man nicht denselben Arbeitgeber haben. Es wäre schon sehr hilfreich, wenn ein Hauptteil der Strecke zu Zweit oder mit einem vollen Fahrzeug zurückgelegt würde.

 

Als Fussgänger oder Velofahrer zur Querung der Hauptverkehrsachsen die vorhandenen Fussgängerunterführungen benützen

Ein grosser Stauverursacher ist der Fussgänger, der in aufgelösten Formation in einer Länge von bis zu 100 Meter die Strasse überquert. Bitte anhalten und Gruppen bilden oder die Unterführungen benutzen, vielen Dank.

 

Sofern möglich Arbeitsbeginn und Arbeitsende etwas verschieben

Sind sie Frühaufsteher? Warum nicht schon um 06:00 Uhr mit der Arbeit beginnen? Um diese Zeit haben sie auf ihrem Arbeitsweg keinen Stau. Dasselbe gilt übrigens wenn sie um 09:00 Uhr beginnen.

 

Wohnsituation überdenken (Wohnen und Arbeiten im gleichen Ort)

Wohl die effektivste Art, dem Stau entgegenzuwirken. Der Arbeitsweg sollte in der Auswahl des Wohnortes und des Arbeitsortes klar höher gewichtet werden. Täglich eine halbe Stunde weniger Arbeitsweg gibt pro Woche zweieinhalb Stunden mehr Freizeit! Lebensqualität pur.

 

 

Fazit

Es gibt für jeden Beteiligten Möglichkeiten dem Stau in den Verkehrsspitzen entgegen zu treten und ihn aktiv zu bekämpfen. Es ist aber zu einem grossen Teil eine Frage des Willens. Es macht keinen Sinn, unser Verkehrsnetz auf die Spitzenwerte auszulegen. Das ist nicht finanzierbar und generiert Mehrverkehr. Jeder einzelne ist gefordert, seinen Beitrag zu leisten oder eben die aktuelle Situation stillschweigend zu akzeptieren.

 

 

Mitglieder der Arbeitsgruppe:

Bea Kiener                             Gewerbe Region Sursee

Cornelia Wüthrich                  Industrie- und Handelsvereinigung Sursee

Philipp Schwegler                  Gewerbe Region Sursee

Pius Krummenacher              Industrie- und Handelsvereinigung Sursee

Primin Trachsel                      Industrie- und Handelsvereinigung Sursee

Beat Leu                                 Stadtpräsident Sursee

Urs Amstutz                           Bereich RUV Stadt Sursee, Projektleiter Tiefbau/Verkehr

 

Namens des Stadtrates Sursee
Godi Marbach
Stadtschreiber

www.sursee.ch

Dieser Beitrag wurde am von unter homepages und informationen der gemeinden des kantons luzern, schweizweit, sursee veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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