Neu werden auch Ladeinfrastrukturen für Elektroautos bei Mehrfamilienhäusern gefördert. Bild Baudirektion Uri 2.5 Mio. Franken für Förderprogramm Energie Uri freigegeben

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Neu werden auch Ladeinfrastrukturen für Elektroautos bei Mehrfamilienhäusern gefördert. Bild Baudirektion Uri

Das Förderprogramm Energie Uri 2022 wurde vom Regierungsrat verabschiedet. Es stehen rund 2.5 Mio. Franken zur Verfügung, unter anderem für energetische Gebäudesanierungen sowie die Ablösung fossiler Wärmeerzeuger durch Heizungen mit erneuerbaren Energien. Neu wird auch der Anschluss für das Aufladen von Elektroautos im privaten Bereich finanziell unterstützt.

Gebäudehülle bleibt ein Schwerpunkt
Bei einem Altbau lassen sich die Heizkosten in der Regel mehr als halbieren, wenn Dach und Fassade gut isoliert werden. Steht eine Renovation dieser Bauteile an, ist es sinnvoll, in deren Isolation zu investieren. Mit dem Förderbeitrag von 60 Franken pro Quadratmeter wird ein grosser Teil der Kosten für die Dämmmassnahmen abgedeckt. Die Förderung trägt auch dazu bei, den Wert eines Gebäudes zu erhalten oder gar zu steigern.

Wenn sich jemand entscheidet, gleichzeitig mit der Isolation der Fassade oder des Dachs eine integrierte Photovoltaikanlage zu realisieren, kann neu ein Beitrag von 200 Franken pro mit Modulen belegtem Quadratmeter geltend gemacht werden. Eine integrierte Anlage hebt sich dadurch von einer angebauten Anlage ab, dass sie nebst der Stromproduktion auch den Schutz des Gebäudes vor Witterungseinflüssen übernimmt und somit Teil des Dach- oder Fassadensystems ist. Der Anstellwinkel der Module muss 60 bis 90 Grad betragen und somit für die Produktion von wertvollem Winterstrom optimiert sein. Der Vorteil solcher Anlagen ist der höhere Ertrag im Winter aufgrund des dem tiefen Sonnenstand angepassten Anstellwinkels sowie der Umstand, dass diese Anlagen nicht von Schnee bedeckt werden.

Photovoltaik – Fokus auf Fassaden
Der Kanton Uri unterstützt als einer der wenigen Kantone seit 2012 Photovoltaikanlagen zur Stromproduktion. Gegenüber den Vorjahren hat sich die geförderte Photovoltaik-Fläche 2020 fast verdreifacht. 2021 betrug sie das 8-fache gegenüber der Zeit vor 2020. Solarstromanlagen haben sich vor allem auch aufgrund der in den letzten Jahren stark gesunkenen Kosten etabliert. Meist werden diese Anlagen auf Dächern installiert und deren Ausrichtung und Neigung wird auf eine maximale jährliche Stromproduktion optimiert.

Noch nicht etabliert hat sich die Photovoltaik in Fassaden, wo die Stromproduktion in den Wintermonaten bei der entsprechenden Ausrichtung höher ist, als bei relativ flach angeordneten Anlagen auf dem Dach. Deshalb fokussiert das Förderprogramm Energie Uri neu auf dieses Thema. Gefördert werden angebaute Photovoltaikanlagen, wenn Sie einen identischen Anstellwinkel wie die fassadenintegrierten Anlagen aufweisen.

Neu: Ladeinfrastruktur für Elektroautos bei Mehrfamilienhäusern
Elektrisch angetriebene Personenwagen sind inzwischen in den verschiedensten Varianten anzutreffen. «Betankt» werden diese in der Regel zu Hause auf dem eigenen Parkplatz. Wenn zusammenhängende Parkplätze mit Ladestationen ausgerüstet werden, beziehen sie die elektrische Energie von einer gemeinsamen Versorgungsleitung (beispielsweise dem Erschliessungspunkt eines Mehrfamilienhauses). Da die Ladeleistung für mehrere Elektroautos sehr hoch werden kann, ist die Erschliessung bereits bei wenigen Ladestationen zu wenig leistungsfähig, damit alle Autos gleichzeitig geladen werden können. Ein Gesamtkonzept mit Lastmanagementsystem über alle Parkplätze wird deshalb notwendig. Ein pauschaler Förderbeitrag von 2000 Franken soll einen Teil Kosten des Lastmanagement-Systems abdecken. Bedingung ist, dass mindestens 10 Parkplätze mit Basisinfrastruktur, welche im Wesentlichen deren Elektrifizierung umfasst, erschlossen werden.

Die Beratung – der ideale Start in die Sanierung
Je nach Gebäude und Bedürfnis der Eigentümerschaft ergeben sich unterschiedliche Strategien für eine Sanierung. Besonders wichtig ist, dass bei etappierten Sanierungen die Reihenfolge der Massnahmen aufeinander abgestimmt wird. Eine unverbindliche Energie-Erstberatung kann beim Amt für Energie nach wie vor kostenlos in Anspruch genommen werden. Für eine detailliertere Beratung im Bereich der Gebäudehülle (wie Fassade, Dach, Fenster etc.) wird der Förderbeitrag für «Sanierungsberatung Gebäudehülle Uri» von 400 Franken auf 700 Franken erhöht. Die Beratung wird von ausgewiesenen Fachleuten durchgeführt und umfasst die Analyse des Ist-Zustands der einzelnen Gebäudeteile sowie jeweils eine Sanierungsempfehlung dazu. Für eine Beratung bezüglich einem Ölheizungsersatz kann das Programm «erneuerbar heizen» des Bundes beansprucht werden. Der Kanton zahlt für eine solche Beratung durch eine Fachperson 350 Franken, wenn es sich um Wohngebäude bis 5 Wohneinheiten handelt. Ab 6 Wohneinheiten gibt es einen Beitrag von 700 Franken.

Auskunft bei Fragen um das Thema Energie im und am Gebäude erhält man vom Amt für Energie telefonisch unter 041 875 2688 oder per Email an energie@ur.ch. Informationen zu den weiteren Förderpfaden sind auf der Homepage des Kantons unter www.ur.ch/energie abrufbar.

Förderprogramm Energie Uri ist ein Erfolg
Seit dem Jahr 2000 unterstützt der Kanton Uri im Rahmen des Förderprogramms Energie energetische Sanierungen im Gebäudebereich. Das Programm konnte über die Jahre ausgebaut werden und erfreut sich grosser Nachfrage. In den letzten beiden Jahren konnten das Förderbudget jeweils vollständig ausgeschöpft werden, was als Erfolg zu werten ist. Dies beweist, dass die Urner Gebäudeeigentümer ihre Verantwortung wahrnehmen und einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten. Mit den Beiträgen des Kantons und des Bundes im Rahmen der CO2-Teilzweckbindung steht in diesem Jahr wiederum ein ansehnlicher Betrag von rund 2.5 Millionen Franken für energetische Sanierungen zur Verfügung. Diese Mittel werden für die fünf Förderbereiche Haustechnik, Gebäudehülle, Solarenergie, Energieberatung und neu Mobilität verwendet.

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