Rassismus im Emmental? Ein Gschichtli von Léonard Wüst

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fritz schär, früher bekannt als "fritz the cat"

fritz schär, früher bekannt als “fritz the cat”

 

 

Dort, wo noch in jeder Ritze der Landschaft der Geist des grossen Heimatdichters Albert Bitzius, alias Jeremias Gotthelf ( u.a. Die schwarze Spinne, Ueli der Knecht, Ueli der Pächter usw.) zu spüren ist, steckt ein Hotelier, Restaurateur alle neuankommenden Japaner zuerst einmal ungefähr für drei bis vier Wochen in Quarantäne.

Fritz Schaer mit Netz an einem Koibecken

Fritz Schaer mit Netz an einem Koibecken

Nein mein Gott, nicht was Sie denken, im Gegenteil: Der Fritz Schär ist ein weitgereister weltoffener und rechtschaffener Mann. ( Diese Quarantäne ist ein Muss, damit sich nicht irgendwelche Krankheiten weiterübertragen, wenn die Neuankömmlinge später dann mit den “Einheimischen” zusammenkommen). Der heimatlichen Scholle heute fest verbunden, bereiste er früher auf verschiedene Arten die Weltmeere. Zuerst als aufgestellter lustiger Typ (von uns, seinen Arbeitskollegen nur Fritz the Cat genannt), als Diningroom -Steward auf dem damals modernsten Kreuzfahrtschiff der Welt, der MS. Royal Viking Star ( 1972 bis1974).

Auch im Emmental bleibt die Zeit nicht stehen, wie diese Bilder dokumentieren:

Eines der Schwesternschiffe der Star, die damalige MS Royal Viking Sea, dient heute unter anderer Flagge als Albatros die Ozeane kreuzend, der deutschen Fernsehserie “Verrückt nach Meer”, als passende Kulisse. Anschliessend arbeitete Fritz the Cat auf verschiedenen privaten Segelschiffen als Allrounder, d.h. Leichtmatrose, Navigator und als gelernter Koch war Fritz natürlich auch in der Kombüse anzutreffen. In den Jahren 1974 bis 1977 und dies vor allem im Mittelmeer. Dann kehrte er im Jahre 1978 wieder nach Häusernmoos ins Emmental zurück und übernahm, in Nachfolge seiner Eltern, das Hotel-Restaurant Bahnhof, heute schweizweit auch als Koihotel bekannt und beliebt. Womit wir wieder bei den Japanern wären. Als Fritz im Jahre 1975 in Kyoto, Japan war, wo die Star im Hafen lag, entdeckte er seine Liebe zu den japanischen Edelkarpfen, eben der Koi. Er begann, zurück in der Schweiz, zuerst so nebenbei als Hobby, (von einigen bodenständigen Einheimischen natürlich zuerst als Spinner belächelt), dann professionell, Koi zu importieren und selber zu züchten. Und da solche Prachtexemplare am Markt schnell einmal zweitausend Franken oder mehr kosten können, wohlverstanden pro Stück, landen die ja logischerweise nicht in der Pfanne. Also, was machen? Der clevere Fritz brauchte da keine teuren Marketingexperten und selbsternannten Tourismuskapitäne, nein, Fritz the Cat hatte lieber den Koi im Teich, als die Taube auf dem Dach. ( Eigenlob: genial, einen ganzen Zoo in einen einzigen Satz gepackt). Nebenbei war Fritz auch schnell bekannt durch die Veranstaltung so exotischer Events wie z.B. Konzerte von Steeldrumbands, Limboabende usw. (meine lieben Freunde im grossen Kanton, das hat gar nichts mit Limo zu tun, Ehrenwort eines Innerschweizers). Euer Friedrich Schiller hat ja erkannt, was so ein Innerschweizerschwur am schönen Gestade, wo der See so nett lächelt, bewirkt. Gut, Schiller war halt ein Cleverle, jawohl Herr Lothar Späth, wie Sie, ein echter Schwabe eben. Typisch, ich hatte es eben doch so nett bei den Japanern und Emmentalern und lande wieder bei den nördlichen Nachbarn. Auf jeden Fall lohnt sich ein Ausflug nach Häusernmoos zu Fritz Schär und seinen Exoten. Und dass der wirklich was von Fischen versteht, beweist er auch in der Küche, wo er selber welche zubereitet für die Gäste, natürlich nicht seine geliebten Koi, aber eine schöne Regenbogenforelle, aufgepasst, liebe deutsche Freunde, d.h. nicht, dass man bei Fritz nur zu fünft erscheinen darf (hat nämlich nichts mit Franz Schuberts berühmten Forellenquintett zu tun), sondern die leben dort in den klaren, sauberen Flüssen der Region, aber nur solange, bis der Schär Fritz sie fischt und nachher in die Pfanne haut, nicht Sie, sondern sie.

Zuerst werden die japanischen Gäste vom Chef persönlich am Frankfurter Flughafen abgeholt:

http://innerschweizonline.ch/wordpress/koihotel-fotogalerie-2-koiteiche/

Ein paar Bilder der japanischen Exoten in Häusernmoos:

http://innerschweizonline.ch/wordpress/koihotel-fotogalerie1-haus-und-umgebung/

Ein kurzes Video als Appetitanreger für einen lohnenden Familienausflug zu Fritz Schär ins schöne Emmental:

http://www.youtube.com/watch?v=bayGr2jpRQ8

http://www.koi-haus.ch/

www.japan-koi.ch

 

 

 

 

Dieser Beitrag wurde am von unter ausflugs/ & reisetipps, leitartikel und kolumnen von léonard wüst, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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