Sag’s doch mit Daten: HSLU bildet Profis für Datenvisualisierung aus

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Auch Handarbeit ist im BA DDA gefragt

Daten sind die Ressource des 21. Jahrhunderts. Im europaweit einzigartigen Bachelor Data Design & Art lernen Studierenden, Informationen in Bild, Ton oder als Skulptur der breiten Bevölkerung zu vermitteln. Das neue Studienangebot startet im Herbst 2020.

In welcher Beziehung stehen Wohlstand und gesunde Ernährung zueinander? Lassen sich Klimadaten als 3D-Modell drucken? Und wie setzt man Zahlen zu Migrationsströmen in Klangwelten um? Es sind solche Fragen, die Studierende des neuen Bachelor Data Design & Art der Hochschule Luzern beantworten sollen.

«Daten bilden eine wichtige Grundlage unserer Wissensgesellschaft», sagt Studienleiterin Isabelle Bentz. «Ihren Wert entfalten sie aber erst dann, wenn sie für eine breite Öffentlichkeit aufbereitet und zugänglich gemacht werden.» Hier kommen Data-Designerinnen und -Künstler als Navigatoren im globalen Datenozean ins Spiel.

Der europaweit einzigartige Bachelor ist am Departement Design & Kunst der Hochschule Luzern in Luzern-Emmenbrücke angesiedelt und startet im Herbst 2020.

Von der Info-Grafik bis zur raumfüllenden Bildwelt

Das Studium richtet sich an Personen mit einem Flair für grafisches Design und Informations-technologien. Sie müssen zudem ein Interesse am Verständnis grosser Zusammenhänge mitbringen, wie Isabelle Bentz ergänzt. «Unsere Studierenden setzen sich inhaltlich mit Daten auseinander und hinterfragen diese kritisch. Gleichzeitig beherrschen sie das Handwerk und können aussagekräftige Visualisierungen in unterschiedlichen Formaten erstellen.»

Das Curriculum fokussiert entsprechend auf die Schnittstelle zwischen Inhalt, Design, Kunst und Technologie: Die Studierenden lernen, mit eigens recherchierten Daten komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen und zu vermitteln.  Die Datenausgabe erfolgt oft in Form von Grafiken und Animationen für Smartphones, PCs, VR-Brillen und andere digitale Kanäle. Data-Designerinnen und –Künstler realisieren indes auch haptische oder akustische Arbeiten zum Beispiel in Anlehnung an das Werk Ryōji Ikedas – der japanische Künstler sorgte vor einigen Jahren für Aufsehen, als er die Forschungsergebnisse des CERN bei Genf als raumfüllende Bild- und Klangwelt umsetzte. «Mit Skulpturen oder räumlichen Installationen lassen sich Daten nicht nur sicht-, sondern auch erlebbar machen. Das Publikum nimmt die Informationen so besser auf», erläutert Bentz.

«Ganze Geschichten mit Daten erzählen»

Angesichts rasant wachsender Datenmengen stösst das neue Studienangebot in der Wirtschaft schon vor dem Start auf Interesse – zum Beispiel bei Medienunternehmen wie Tamedia: «Es gibt eine grosse Nachfrage nach Leuten, die sowohl die Technik beherrschen, als auch einen starken visuellen Auftritt ermöglichen und Inhalte präzise an unsere Leserschaft bringen können», sagt Marina Bräm, die als Design Director den visuellen Auftritt der digitalen Bezahlmedien der Tamedia verantwortet und weiterentwickelt.

Beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF wiederum erhofft man sich vom Bachelor Data Design & Art eine neue Generation selbstbewusster und experimentierfreudiger Datenprofis. Arne Haeger, Leiter Newsdesign bei SRF, betont die Eigenständigkeit des Datendesigns: «Bisher wurde die visuelle Umsetzung oft erst am Ende der Produktionskette wichtig: Wir bilden das ab, was eine fertige Geschichte unterstützt.» Immer häufiger allerdings, so Haeger, seien Visualisierungen von Daten der Ausgangspunkt für eine Erzählung: «Data Designerinnen und Designer werden diejenigen sein, die ganze Geschichten mit Daten erzählen.»