Rezension:
Seal, Phänomen ist nicht gleich phänomenal. Natürlich braucht ein Festival auch „grosse Namen„ im Programm, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Wieso aber Seal einen solchen hat, erschloss sich mir beim besten Willen nicht. Auf dem Stage zwei Elektropianos, respektive je ein E Piano und ein Sampler. So war denn auch jeder vorgetragene Song abgemixt und gesampelt. Die beiden andern Musiker, ich nenn sie mal trotzdem so, hätte es eigentlich gar nicht gebraucht auf der Bühne. Also waren präsent: der Sänger (weisse Jacke, weisse Schuhe, Shirt und Hose schwarz), ein Gitarrist, der ab und zu auch das E Piano bediente und ein Soundingenieur (früher einfach Tontechniker genannt).
Das Publikum, im sehr gut besetzten Saal war zum grösseren Teil etwas reifen Alters, eher der Kategorie „Musikantenstadl“ Fans zuzuordnen.
Dieses Publikum aber hatte offensichtlich an dieser Art Oktoberfeststimmungsmusik seine helle Freude, liess sich schon nach 2 3 Songs dazu animieren, aufzustehen und mitzuwippen. Erster Höhepunkt dann „Love`s devine“, ausgiebig gefeiert vom Auditorium.
Fast bin ich sicher, wenn es Festbänke und -Tische im Saal gegeben hätte, wär der Grossteil der Fans darauf gestiegen. Im gemächlicheren Teil des als Schmusesänger bekannten Engländers folgte u.a. sein bekanntes „Kiss of a rose“. Es folgte dann noch was Ähnliches wie Gymnastik mit Seal, hin – und her wippen, klatschen und uh uh uh uh nachträllern. Selig, wem sowas gefällt, für die andern hiess es, da musst Du durch. Der starke Schlussapplaus war dem Entertainer sicher und natürlich gewährte er seinen eingefleischten Fans eine Zugabe.
Dieser unsägliche Einheitsbrei der immer gleichen Beats, der fast immer gleichen Harmonien Abfolge, dem nichtssagenden Soundgemixe. Wenn Du ein bisschen was von Musik verstehst, tut das einfach nur weh. Banal, aber eben, mehrheitstauglich.
Hauptsache den Leuten hats gefallen und mit gutbesetzten Konzerten kann man auch weniger kommerziell erfolgreiche Acts querfinanzieren.
Kleine Hörprobe des Künstlers:
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: www.blueballs.ch seal.com/ KKL Luzern und Wikipedia
Links auf alle andern von mir besuchten Konzerte am Blue Balls Festival 2016
Sóley Stefánsdóttir, 24. Juli 2016
Ala.ni 26. Juli 2016
Katie Melua, 28. Juli 2016
https://innerschweizonline.ch/wordpress/katie-melua/
www.gabrielabucher.ch Paul Ott:www.literatur.li [content_block id=29782 slug=ena-banner]