master – solistenkonzert: solisten der hochschule luzern – musik, luzerner sinfonieorchester lso, duncan ward, leitung, 4. juni 2013 im konzertsaal des kkl in luzern

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highlight der master-abschlusskonzerte der studierenden der hochschule luzern ist jeweils das solistenkonzert  im kkl luzern. hier präsentierten sich unter der leitung von duncan ward (mit dem luzerner sinfonieorchester) sechs absolventinnen und absolventen: wies de boevé (kontrabass), kie umehara (klarinette), antonio lagares (horn), katharina vogt (violine), victor plumettaz (violoncello) und kazune semba (klavier).

diese ankündigung weckte natürlich meine neugierde: solistenkonzert mit instrumenten, die man sonst eher als teil einer gruppe im orchesterhintergrund wahrnimmt, wie in diesem fall der kontrabass und das horn.

wies-de-boevé

wies-de-boevé

eröffnet wurden die reihe durch das konzert für kontrabass und orchester nr.2 h – moll, einem werk des, von verdi protegierten giovanni bottestini (1821 – 1889), dargeboten vom belgischen solisten wies de boevé aus der klasse von prof. bozo pardzik. unweigerlich schweiften die gedanken auch ab zu patrick süskinds roman „der kontrabass“, aber de boevé holte mich mit seinem meisterhaften spiel schnell wieder ab. da ich ein absoluter fan der klassischen jazztrioformation bin, also klavier, schlagzeug und eben kontrabass, war ich dem vortrag gegenüber unbewusst wohl schon im voraus etwas zugeneigter und offener und mir schien, den andern anwesenden erging es wohl ähnlich, was sich denn auch mit einem stürmischem applaus für den solisten und das ihn begleitende luzerner sinfonieorchester äusserte.

kie umehara

kie umehara

dann betrat die japanerin kie umehara (klasse von paolo beltramini) die bühne und interpretierte das klarinettenkonzert von wolfgang amadeus mozart a  dur KV 622. sie tat das schlicht grossartig, geschmeidig, seidenweich im ansatz, ebenso virtuos wie ausdrucksstark in der intonation. umeharas engagement und freude äusserte sich auch so: zwischendurch herzte und liebkoste sie sogar spontan ihr instrument und so mutierte mozarts komposition zu einer eigentlichen zauberklarinette, analog seiner zauberflöte. das publikum war hingerissen und demonstrierte das auch entsprechend mit ovationen.

 

antonio lagares

antonio lagares

da bangte ich schon ein bisschen um den nacholgenden solisten, mit einem horn als soloinstrument an die vorhergegangenen kunststücke anzuschliessen. völlig unbegründet, diese voraussetzung schien  den spanier antonio lagares aus der klasse von olivier darbellay eher zu motivieren, denn zu bremsen in seiner darbietung des, von richard strauss im kriegsjahr 1943 geschriebenen hornkonzertes nr. 2 in es – dur. lagares spiel erinnerte in keiner art und weise an jagd oder andere sachen, die man mit einem horn assoziiert. elegant, flüssig und geschmeidig, mit weichem klang, kam das horn fast nicht mehr als blech daher. auch der iberer erhielt für diese grandiose darbietung das entsprechende feedback des auditoriums.

so viel klasse, nimmt man gemeinhin an, ist fast nicht mehr zu toppen, weit gefehlt, es folgte ja noch das tripelkonzert c – dur, opus 56 für klavier, violine, violoncello und orchester von ludwig van beethoven, besetzung: die, auf den ersten blick,  eher etwas unterkühlt wirkende violonistin katharina vogt, den sichtlich leidenschaftlichen cellisten mit ungarischen wurzeln victor plumettaz und die elegante japanische pianistin kazune semba, harmonisch und kongenial umrahmt vom luzerner sinfonieorchester, das ganze geleitet von einem locker, fröhlich entspannten und

dirigent duncan ward

dirigent duncan ward

zufriedenen duncan ward am dirigentenpult. es war die absolute krönung eines aussergewöhnlichen abends, ebensolchen protagonisten. einziger wehmutstropfen, der leider nur etwa zur hälfte besetzte konzertsaal und dass nicht mehr alle solisten zum langanhaltenden, orkanartigen wie verdienten schlussapplaus auf die bühne kommen konnten. dieses konzert, einmalig und einzigartig, hält jedem vergleich stand mit konzerten im rahmen eines www.lucernefestival.ch usw. aber eben, das master-abschlusskonzert der solisten der www.hslu.ch gibt es nur einmal, pech für alle daheimgebliebenen.

besucht und rezensiert von: www.leonardwuest.ch