steve winwood und band im zürcher volkshaus, 2. juli 2013, besucht und rezensiert von léonard wüst. ein konzert von www.allblues.ch , unterstützt vom www.migros-kulturprozent.ch.

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die legende stevie winwood, engagiert wie eh und je

die legende stevie winwood, engagiert wie eh und je

grundinformationen für die jüngeren leser: «gimme some lovin’» – winwood is back!
seine karriere umspannt fünf jahrzehnte und das fachmagazin «rolling stone» klassierte ihn auf platz 33 der liste der 100 besten sänger aller zeiten. steve winwood ist eine ikone der populärmusik. er war studiomusiker u.a. bei jimi hendrix, the who, tina turner und james brown und einige seiner songs wie «gimme some lovin’», später gecovert von «the blues brothers», und «higher love» zählen zu den bekanntesten stücken der popgeschichte überhaupt. fast unglaublich, wie der damals 17-jährige winwood als sänger und keyboarder der legendären britischen spencer davis group 1965 mit «keep on running» den ersten welthit bescherte! mit seiner starken band kehrte winwood , drei jahre nach seinem begeisternden letzten zürcher konzert nun zurück.

nun zur sache:

nach der anreise mit dem zug und einem umstieg ins tram sassen wir gemütlich auf der terrasse des wirtshaus albisgüetli , die aussicht auf die stadt zürich geniessend, dazu in aller ruhe ein feines geschnetzeltes kalbsleberli mit butterrösti verspeisend. nebenbei noch ein bisschen smalltalk mit dem albisgüetligeschäftsführer georg tännler über längst vergangene, gemeinsame seefahrerzeiten. so gegen 18.00 uhr braute sich ein bedrohliches, grosses  gewitter über der stadt zusammen und wir machten uns auf den weg mit dem bus  richtung  innenstadt.  am helvetiaplatz, ca. 200 meter vom veranstaltungslokal volkshaus entfernt stiegen wir aus und schon begann es, wie befürchtet und absehbar, so richtig zu schütten. da es noch ca. zehn minuten dauerte bis zur türöffnung,  versuchten möglichst alle schon wartenden, einen der raren unterstände zu ergattern. grosse erleichterung , als dann die tore doch etwas früher geöffnet wurden für das publikum, das doch mehrheitlich etwas gesetzteren alters war. da steve winwood  ja selbst jahrgang 1948 ist, durchaus nachvollziehbar. deshalb wohl hatte der veranstalter auch kurzfristig entschieden, mehr sitzplätze als ursprünglich vorgesehen, anzubieten. so kamen denn auch wir in den genuss von topplätzen auf dem balkon, praktisch direkt über der bühne.

etwa eine halbe stunde vor dem konzert war der saal im volkshaus erst zu ungefähr einem viertel besetzt, das änderte sich aber nach und nach. als dann die musiker in folgender besetzung: steve winwood, vocals/hammond/guitar – paul booth, sax/flute – jose neto, guitar – richard bailey, drums – edson da silva, percussion auf dem set erschienen ( pünktlich notabene), waren praktisch alle plätze besetzt. winwood  experimentierte nicht lange und präsentierte den anwesenden schon als dritten song seinen megahit „I am a man“, unverwechselbar die stimme, wenn auch nicht mehr ganz so jugendlich wie damals, anfangs der 1960er jahre, als er den song komponierte und damit weltweit die charts stürmte.  unerreicht auch immer noch seine technik im umgang mit der unverwüstlichen hammond, sein geschicktes spiel mit dem leslie ( für die erst im yamaha und roland keyboardzeitalter geborenen), das ist ein relativ grosser viereckiger holzresonanzkörper mit 2 eingebauten ventilatoren, deren rotation man stufenlos regeln kann, die tonschwingungen werden also nicht elektronisch erzeugt, das trägt massgeblich bei zum einzigartigen hammondsound , wie eben bei steve winwood zu hören oder auch bei matthew fisher , keyboarder der gruppe procol harum bei deren grössten hit: a whiter shade of pale“, gesungen von gary brooker (1967) und vielleicht noch bei eric burdon and the animals mit „the house oft he rising sun“(1964). winwood zog buchstäblich alle register (ja, auch die gibt es noch bei der hammond, regler, die man stufenlos ziehen und stossen kann, wie bei einer kirchenorgel), nicht zu vergessen winwoods perfektes beherrschen des fussbasses. dies alles eingebettet im satten sound seiner mitmusiker faszinierte und begeisterte die zuhörer. deren enthusiastische resonanz beflügelte die protagonisten auf der bühne zu wahren musikalischen höhenflügen. besonders hervorzuheben der bläser paul booth, ob auf dem altosax, der querflöte, dem tenorsax oder auch als backgroundsänger immer vor spielfreude sprühend und vom publikum entsprechend gewürdigt. als dann stevie die hammond verliess und die gitarre packte, übernahm booth, als ob das die einfachste sache der welt wär, den part des organisten und legte den teppich für winwoods gitarrensolis und improvisationen. da wurde bunt aufgetischt, bewährtes und vertrautes mit unbekannteren aktuellen songs, aber die marke winwood war unverkennbar, wo winwood draufsteht, ist auch winwood drin. es folgte highlight auf highlight und die andern band mitglieder erhielten auch ihren auslauf, den booth prompt nutzte zu einem solo mit dem tenorsaxophon der marke absolute weltklasse und das solo dauerte nicht einige dutzend sekunden sondern 2 bis 3 minuten, so genau bekam man das gar nicht mit, man wollte schlicht und einfach, dass das nie enden möge. jetzt gabs aber kein halten mehr: unter dem frenetischen jubel des aufgeheizten publikums war der bis jetzt bloss anwesende sologitarrist jose neto plötzlich voll mit dabei und näherte sich den sphären der von winwood vorgelegten bereichen, mit der entsprechenden würdigung des auditoriums. nahtlos übernahm der perkussionist edson da silva den solopart bis sich alle wieder zu einer einheit fanden und das set beendeten. da hatten die künstler nicht nur einfach ihr programm dargeboten und ihre arbeit getan, nein, die botschaft ist klar: die legende winwood lebt, und wie! vielleicht nicht mehr so taufrisch und unbeschwert wie anno dazumal, aber präsent und aktuell wie eh und je.

das publikum tobte und verlangte frenetisch zugaben. nachdem die musiker die bühne kurz verlassen hatten, wurde ihre rückkehr auf dieselbe zum schaulaufen. jetzt wurden natürlich auch noch die ganz grossen sachen an- und ausgepackt, leider für mein gusto, „keep on running“ eher noch routinemässig, fast lieblos (muss halt sein) angerichtet, lief winwood bei „gimme some lovin`“ nochmal zu absoluter hochform auf, seine bühnenpartner zu einem furiosen finale mitreissend und seinem drummer richard bailey auch noch ein solo ermöglichend. das publikum war jetzt völlig aus dem „volkshäuschen“. fazit: das gewitter vor dem konzert war ein klacks gegen den musiksturm, den stevie winwood auf dem set  immer noch zu entfachen in der lage ist. thankyou, see you in three years ago, i do hope so. einige fotoimpressionen des konzerts über diesen link:

http://innerschweizonline.ch/wordpress/einige-fotoimpressionen-vom-konzert-im-volkshaus/

unsere berichte über veranstaltungen im volkshaus in zürich werden freundlicherweise unterstützt vom restaurant albisgüetli in zürich

homepage des albisgüetli durch klick auf bild erreichbar

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fotos und videos: klaus rothen, leonard wuest und homepage von steve winwood

rezension: www.leonardwuest.ch

veranstaltet von:

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