Urner Waldpflege und Holznutzung auf Rekordhoch

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Kreisförster Michael Planzer orientiert Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti über die professionelle Waldpflege im Urner Wald. (Bild Amt für Forst und Jagd)

Das Amt für Forst und Jagd erstellt zusammen mit der Korporation Uri jährlich die Betriebsabrechnungen der Urner Forstbetriebe. Die Resultate 2023 zeigen, dass die Forstbetriebe finanziell erfolgreich arbeiten und nachhaltig investieren. Im Jahr 2023 wurde im Kanton Uri so viel Wald gepflegt, wie kaum je zuvor.

Wie die Resultate der Betriebsabrechnungen 2023 zeigen, konnten die Forstbetriebe der Urner Korporationsbürgergemeinden mit einem gesamthaften Umsatz von rund 12 Millionen Franken einen Gewinn von 82’045 Franken erzielen. Hierbei haben sie bei der Pflege im Urner Wald 35’934 Kubikmeter Holz behandelt. Die aus dem Wald genutzte Holznutzungsmenge liegt mit 28’659 Kubikmeter so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ebenfalls pflegten die Urner Forstleute insgesamt 494 Hektar Wald, davon 438 Hektar Schutzwald. Die Forstbetriebe haben mit 2.57 Millionen Franken auch hohe Investitionen in Gebäude, Maschinen und Erschliessungen getätigt.

Holznutzung schafft stabile Wälder

Im Jahr 2023 betrug die verkaufte Holzmenge aus dem Wald von Kanton und Korporationen 28’659 Kubikmeter, was einer Zunahme von 2’315 Kubikmeter gegenüber dem Vorjahr entspricht und einen Rekordwert der letzten Jahrzehnte darstellt. Zusätzlich wurde mit 7’275 Kubikmeter etwas weniger Holz im Wald liegen gelassen als im Vorjahr. Dies vorwiegend bei Waldschäden in abgelegenen Gebieten.

Das aus dem Wald genommene Holz wurde zu 48 Prozent als Stammholz verkauft und zu 51 Prozent als Energieholz verwertet, was auf die nach wie vor grosse Nachfrage im Energiebereich zurückzuführen ist.

«Die erhöhte Holznutzungsmenge im Urner Wald entspricht dem Ziel der Urner Regierung und dient dazu, den Wald stabiler und klimafit zu machen», bekräftigt der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti. «Ebenfalls können wir damit die wertvolle einheimische Ressource Holz bereitstellen. Und weil die behandelte Holzmenge im Urner Wald trotz der gesteigerten Holzernte bei nur rund der Hälfte des jährlichen Holzzuwachses von 70’000 Kubikmeter liegt, besteht auch keine Gefahr, den Urner Wald zu übernutzen», so Moretti weiter.

Waldpflege sichert die Waldfunktionen

Bei der Waldbewirtschaftung führt die Holzernte im Urner Wald wegen des schwierigen Geländes zu hohen Kosten. Diese betragen durchschnittlich rund 180 Franken pro Kubikmeter. Demgegenüber liegt der durchschnittliche Holzerlös pro Kubikmeter über alle Holzsortimente im Jahr 2023 bei rund 65,80 Franken, was einem erfreulichen Anstieg von 4,10 Franken entspricht. Für eine kostendeckende Holzernte im Urner Wald müssten die Holzerlöse jedoch auf mindestens das Doppelte ansteigen, was trotz der guten Nachfrage nach Holz im Schweizer Bau- und Energiesektor in den nächsten Jahren nicht zu erwarten ist.

Im Jahr 2023 entfallen 45 Prozent der Einnahmen der Forstbetriebe auf öffentliche Beiträge und 34 Prozent auf Erlöse aus Dienstleistungen. «Die Urner Forstleute sorgen dank professioneller und nachhaltiger Pflege dafür, dass der Urner Wald seine wichtige Schutzfunktion wahrnehmen kann und als wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Erholungsraum für die Bevölkerung dient», führt Kantonsforstmeister Roland Wüthrich aus und ergänzt: «Diese Leistungen werden im Kanton Uri durch die Forstbetriebe der Korporationsbürgergemeinden erbracht und mit öffentlichen Beiträgen abgegolten. Weil die Holzerlöse lediglich rund 16 Prozent der gesamten Betriebseinnahmen ausmachen, ist eine kostendeckende Waldbewirtschaftung und Schutzwaldpflege im Gebirgswald ohne öffentliche Beiträge nicht möglich».

80 Arbeitsplätze im Urner Wald

Gesamthaft haben die Urner Forstbetriebe 110’927 Arbeitsstunden geleistet, was umgerechnet 60 Vollzeitstellen entspricht. Die Urner Forstbetriebe und Forstunternehmen beschäftigen insgesamt rund 80 Personen und bilden zehn Forstwartlernende aus. Sie bieten damit wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze verteilt über den ganzen Kanton an. Mit der Vergabe von Aufträgen in der Höhe von 4,85 Millionen Franken an vorwiegend lokale Unternehmer wird zudem die Wertschöpfung in weiteren einheimischen Privatunternehmen gesichert.

Resultate 2023 aus den Betriebsabrechnungen der Urner Forstbetriebe

(Summe über alle Urner Forstbetriebe)

  • Gesamtumsatz ohne Investitionen Fr. 12’063’082
  • Gewinn Fr. 82’045
  • Investitionen Fr. 2’571’797
  • Einnahmen aus Holzerlös Fr. 1’884’584
  • Einnahmen aus forstlichen Beiträgen Fr. 5’433’976
  • Einnahmen aus Dienstleistungen Fr. 4’150’401
  • Einnahmen aus Sachgütern und übrigen Erlösen Fr. 594’121
  • Anzahl Arbeitsstunden Std. 110’927
  • Anzahl Beschäftigte Forstfachpersonen ca. 80
  • Behandelte Holzmenge im Urner Wald m35’934
  • Herausgenommene und verkaufte Holzmenge m28’659
  • Durchschnittlicher Holzerlös Fr. / m3 65,80
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