Zürich (ots) – Das Resultat der Uno-Klimakonferenz in Doha ist kaum mehr als nichts. Mit den Beschlüssen bleiben die Verhandlungen zwar in Bewegung, und das wichtig. Gleichzeitig ist es beängstigend, wie wenig Ambitionen für echte Fortschritte zu spüren waren.
Die Erwartungen an die 18. Uno-Klimakonferenz waren bescheiden. Und die Staaten haben es geschafft, selbst diese tiefen Erwartungen noch zu unterbieten. „Nun haben wir Beschlüsse zum Kyoto-Protokoll und zur Finanzierung. Sie sind wichtig, denn damit bleibt Bewegung in den Verhandlungen, und wir haben nichts Besseres als diesen Weg“, sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz und Mitglied der offiziellen Schweizer Delegation in Doha. „Aber Fortschritte sind das nicht. Dafür haben insbesondere die USA, Russland und China zu viel Sand ins Getriebe gestreut. Das Resultat ist frustrierend.“
Das Kyoto-Protokoll geht in eine zweite Runde, doch die Klimaschutzwirkung dürfte minim sein. Die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassungsmassnahmen in Entwicklungsländern wird weitergeführt, doch die Zusagen der Industrieländer sind bescheiden und die Mechanismen vage. Ein umfassendes Abkommen bis 2015 bleibt das Ziel, doch einen tauglichen Fahrplan gibt es nicht.
Gemessen an den Erwartungen ist die Konferenzbilanz enttäuschend, gemessen an den Herausforderungen des Klimawandels ist sie vernichtend: „Es ist, als ob der Christbaum Feuer fangen würde und alle streiten, wer die Löschdecke holt“, sagt Patrick Hofstetter. Wenn die Welt gefährlichen Klimawandel mit angemessener Wahrscheinlichkeit vermeiden will, dann müssen alle ihre Ambitionen verdoppeln. „Wir haben uns an stockende Klimaverhandlungen gewöhnt, aber die Welt wird sich nicht an den Klimawandel gewöhnen.“