Zehnter Urner Integrationstag widmet sich den älteren Migrantinnen und Migranten

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Podium v.l.n.r. David Fischer, Rahel Feiler, Hamit Öztürk,
Tania Forrer, Engelbert Zurfluh, Gisella Dufey-Hinch

Am 23. Oktober 2024 hat die Bildungs- und Kulturdirektion gemeinsam mit dem Hilfswerk der Kirchen Uri den zehnten Urner Integrationstag durchgeführt. Der Fokus der Jubiläumsveranstaltung lag auf dem Thema Alter und Migration.

Der zehnte Urner Integrationstag lockte rund achtzig Personen in die Aula des Knabenschulhauses in Bürglen. Eröffnet wurde der Integrationstag von Regierungsrat Georg Simmen, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri. Er würdigte die vergangenen zehn Jahre der Integrationsarbeit in Uri: «Dank der Anstrengungen vieler Beteiligter – von Institutionen, Vereinen und Einzelpersonen bis hin zu den Migrantinnen und Migranten selbst – hat sich Uri zu einem Ort entwickelt, der kulturelle Vielfalt als Stärke begreift.» Das Thema Alter und Migration, so Georg Simmen weiter, führe uns jedoch auch die Komplexität der Integration vor Augen. «Ältere Migrantinnen und Migranten stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Viele von ihnen haben jahrzehntelang hart gearbeitet, um sich und ihren Familien ein Leben in der neuen Heimat aufzubauen. Aber gerade im Alter kommen häufig Gefühle der Isolation auf.»

Abbildung 1: Bildungs- und Kulturdirektor Georg Simmen
bei der Begrüssungsrede

Vielfältige Migrationsgründe erfordern kreative Ansätze
Vertieft wurde das Thema Alter und Migration sodann mit einem Referat. Gisella Dufey-Hinch vom Nationalen Forum für Alter und Migration erläuterte die Heterogenität der älteren migrantischen Bevölkerung mit ausgewählten Zahlen und Fakten. Anhand historischer und auch persönlicher Beispiele zeigte sie auf, dass die verschiedeneren Migrationsgründe – Arbeitsmigration, Fluchtmigration, Familiennachzug oder wirtschaftliche Gründe – ganz unterschiedliche Biografien, Bedürfnisse und Hürden mit sich bringen. Im Anschluss an ihr Referat nahm Gisella Dufey-Hinch gemeinsam mir Rahel Feiler vom Asyl- und Flüchtlingsdienst Uri, Hamit Öztürk, Urner Schlüsselperson und Präsident der islamischen Union Uri, Tania Forrer, Geschäftsleiterin von Pro Senectute Uri, sowie Engelbert Zurfluh, Präsident Artiset Uri, am Podium teil. Die Podiumsgäste waren sich einig darin, dass das Thema Alter und Migration für die meisten Organisationen und Institutionen noch Neuland ist und dass neue Lösungsansätze für die vielfältigen Herausforderungen nicht nur finanzielle Mittel erfordern, sondern auch ein gehöriges Mass an Fantasie.

Fantasie zeigte auch Podiumsmoderator David Fischer. Per Smartphone-Abstimmung bat er das Publikum, zu einigen relevanten Fragen Stellung zu nehmen. Die Antworten wurden live eingeblendet und dienten als Diskussionsgrundlage für die Podiumsgäste. Das Publikum konnte schliesslich auch selber Fragen stellen und mitdiskutieren, was rege genutzt wurde.

«Ein grosser Mehrwert für unsere Gesellschaft»
In seinem Schlusswort zum Integrationstag griff Dr. Christian Mattli, Präsident der regierungsrätlichen Fachkommission Integration, ein Votum auf, das sowohl im Podium als auch aus der Versammlungsmitte vorgebracht worden war. «Ältere Migrantinnen und Migranten brauchen nicht einfach nur Begleitung und Unterstützung», meinte er; «sie erbrachten und erbringen selber einen grossen Mehrwert für unsere Gesellschaft. Ihre langjährige Arbeitsleistung in unserem Land, ihre Care Arbeit in der Familie, ihre Geschichte, ihre Erfahrungen, ihre kulturellen Hintergründe: Das alles bereichert unser Zusammenleben auf vielfältige Weise.»

Die kulturelle Vielfalt wurde am diesjährigen Jubiläums-Integrationstag auch beim Rahmenprogramm gelebt. Der albanische Kulturverein Mergimi begeisterte die Anwesenden mit kraftvollen Liedern. Bei orientalischen Köstlichkeiten, dargereicht von Teilnehmenden des Integrations- und Ausbildungsprogramms im Restaurant Schützenmatte in Altdorf, durften die Mitwirkenden und Gäste den Abend in angeregten Gesprächen ausklingen lassen.