Statement von Ivo Muri (Initiant und Veranstalter)
„Zeitzeichen“ ist eine Reihe von Veranstaltungen mit interessanten Persönlichkeiten, die über zeitaktuelle Fragen aufklären soll. Gerne werden wir regelmässig zu solchen Veranstaltungen einladen.
Das erste Zeitzeichen wurde gesetzt am 13. September in der AULA der Kantonsschule Sursee durch:
- Referat von Ivo Muri, Zeitforscher, Gründer und Inhaber der ZEIT AG:
„In tempore veritas. In der Zeit liegt die Wahrheit“ - Referat von Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger, Universität St. Gallen:
„Die Unruhe der Wirtschaft und die Ruhe am 7. Schöpfungstag“ - Referat von Martin Neff, Chefökonom Raiffeisen Schweiz:
„Nicht alles an / in der Wirtschaft ist real“ - Podium mit den Referenten und Dr. Heinrich Bortis, Universität Freiburg.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Philipp Gut, stellvertretender Chefredaktor und Inlandchef der Weltwoche.
Einmal mehr organisiert Ivo Muri, CEO der Zeit AG Sursee und Zeitforscher diverse Veranstaltungen, rund ums Thema und die Komplexität Mensch und Zeit.
Der erste dieser Events der Reihe „Zeitzeichen“ , am 13. September in der AULA der Kantonsschule Sursee, wurde von einer erfreulich grossen Anzahl interessierter Neugieriger aus nah und fern besucht.
Aus dem aufliegendem Programm war schon ersichtlich, dass dies kein leichtverdaulicher Anlass sein würde. Die Gästeliste war bestückt mit Namen bekannter Grössen aus Wirtschaft und Bildung. Es deutete alles eher Richtung Vorlesung an einer Universität, denn auf ein lockeres Stammtischgeplauder.
Nach der Begrüssung der Anwesenden und Vorstellung der Referenten durch den Moderator Dr. Philipp Gut (stellvertretender Chefredaktor der Weltwoche) führte Ivo Muri mit seinem Referat in die Grundlagen der an diesem Abend zur Abhandlung und Diskussion kommenden Themen ein.
Dann folgte das sehr umfassende,weitgreifende und tiefgründige Referat von Dr. Professor von Hans Christoph Binswanger mit folgendem Titel:
Die Unruhe in der Wirtschaft und die Ruhe des 7. Schöpfungstags
Geld isst Zeit.
Die Schlussfolgerung von Binswanger aufgrund seiner Erkenntnisse:
Man bezeichnet das Papier- und Buchgeld im englischen Sprachgebrauch auch als Fiat-Money, entsprechend dem Wort Gottes am ersten Tag der Weltschöpfung: „Fiat lux, et facta est lux“ – „Es werde Licht, und es ward Licht.“ So sagen die Banken heute: „Es werde Geld, und es wird Geld.“
Nun war die Reihe an einem Vertreter der erwähnten Kapitalbewirtschafter, und so referierte
Martin Neff, Chefökonom der Raiffeisen Schweiz über „Nicht alles an / in der Wirtschaft ist real“. Natürlich mussten seine Ausführungen, aufgrund der Ausgangslage, denjenigen seines Vorredners zwangsläufig in den meisten Punkten diametral gegenüber stehen. Interessant waren aber auch seine Argumente allemal.
Nach diesen beiden umfassenden Referaten bat Philipp Gut zur Podiumsrunde, zu der sich auch Dr. Heinrich Bortis, Universität Freiburg gesellte. Ausgerechnet dessen klingelndes Handy war aber der Grund, dass die sich anbahnende Diskussion schon nach kurzer Zeit leider kappte. So regte Moderator Philipp Gut, der Not gehorchend, das Publikum schon früher als geplant an, Fragen zu stellen und sich aktiv an der Runde zu beteiligen. Diejenigen, die sich daraufhin äusserten, zeigten eher Sympathien für die Thesen Binswangers und äusserten Zustimmung zu den Grundtheorien von Ivo Muri.
Fazit meinerseits: Für diesmal wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen, für solch aktuelle und brisante Themen würde ein kompetenter Referent genügen, da schon die Fülle und der Informationsgehalt eines Referats dieser Qualität an den intellektuellen Resourcen eines „Normalsterblichen“ kratzt. Die Brisanz von Ivo Muris Grundsatzthesen interessiert sicher noch viel mehr Leute uns so wär es schade, dass diese aus falschem „Repekt“ nicht an solche Anlässe kommen und der Eindruck des Elitären, Abgehobenen dadurch verstärkt würde. Ich jedenfalls lasse mich nicht abschrecken und bin sicher das nächste mal wieder dabei, so ich denn wieder eingeladen werde.
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: Petra Kaufmann, Zeit AG