Plakat Vorsicht blinde PassagiereGebietsfremde Tiere und Pflanzen können in Gewässern grosse Schäden anrichten. Bis
jetzt sind die Zentralschweizer Gewässer noch wenig von sogenannten «invasiven
Neobiota» betroffen. Damit dies so bleibt, lancieren die Fachstellen von Luzern,
Nidwalden, Obwalden, Uri, Schwyz und Zug zur Sommersaison 2021 eine gemeinsame
Informationskampagne. Unter dem Slogan «Vorsicht blinde Passagiere» werden einfache
Regeln erklärt, die wichtig sind für all diejenigen, die Boot fahren, fischen oder andere
Wassersportarten ausüben und Ausrüstung von einem Gewässer in ein anderes
mitnehmen.
Invasive Neobiota verursachen Probleme in Gewässern
Viele Menschen kennen Pflanzen wie den Staudenknöterich, Sommerflieder oder Kirschlorbeer.
Sie sind in unserer Region nicht heimisch, verbreiten sich stark und können Schäden
verursachen. Genauso wie mit diesen Neophyten an Land gibt es auch in Gewässern
gebietsfremde Tiere und Pflanzen, die sich im Gewässer ausbreiten. Oft werden sie unbemerkt
mit Booten, Wassersport- oder Fischereimaterial von einem Gewässer zum nächsten
verschleppt.
Treten invasive Neobiota massenhaft auf, stören sie das ökologische Gleichgewicht,
verdrängen einheimische Arten oder verursachen Schäden an Infrastrukturanlagen. Eine Art,
deren Ausbreitung verhindert werden soll, ist die aus dem Schwarzmeerraum stammende
Quaggamuschel. Sie könnte die Artenzusammensetzung in den Zentralschweizer Seen stark
verändern. Da sie auch an Rohren und Filtern wächst, wäre zudem mit hohen Reinigungs- und
Unterhaltskosten bei Infrastrukturanlagen wie beispielsweise Heizsystemen und
Trinkwasserversorgungen zu rechnen. Ebenfalls dramatische Auswirkungen haben invasive
nordamerikanische Krebse, die eine Pilzkrankheit (Krebspest) übertragen, an der die
Wichtig zu wissen: Vor jedem Gewässerwechsel!
1. Kontrollieren Sie Bootsrumpf, -anhänger, Wassersport- und Fischereigerät, Motor, Taue und
Anker auf Rückstände von Pflanzen und Tieren.
2. Reinigen Sie sämtliches Material gründlich mit Wasser. Nutzen Sie wenn möglich heisses
Wasser. Lassen Sie Bilgen- und Restwasser am Ursprungsgewässer vollständig ab.
Ölverschmutztes Wasser separat entsorgen.
3. Trocknen Sie die Ausrüstung vor der Nutzung auf einem anderen Gewässer vollständig.
bedrohten, einheimischen Krebse (Edelkrebs, Steinkrebs und Dohlenkrebs) sterben. Auch unter
den Wirbellosen ober bei den Wasserpflanzen gibt es problematische Vertreter wie z.B. der
Grosse Höckerflohkrebs oder die Wasserpest.
Vorbeugung zahlt sich aus
Wassersport- und Fischereibegeisterte können mithelfen, die Verbreitung von invasiven Arten in
neue Gewässer zu verhindern. Das ist entscheidend – denn sind diese Arten erst einmal da,
können wir sie kaum mehr loswerden. Die Zentralschweizer Kantone starten daher 2021 unter
dem Slogan «Vorsicht blinde Passagiere» eine Kampagne zu aquatischen invasiven Neobiota.
Auch in anderen Teilen der Schweiz laufen ähnliche Kampagnen. Ziel ist, dass möglichst alle
Boots- und Wassersportbegeisterte über die einfachen Verhaltensregeln an Seen und
Fliessgewässern Bescheid wissen und sie umsetzen. So können wir gemeinsam unsere
Gewässer schützen!
Plakate an Einwasserungsstellen
Plakate an Einwasserungsstellen für Boote und an anderen beliebten Orten von
Fischern/Fischerinnen und Freizeitnutzenden rund um die grösseren Zentralschweizer Seen
machen ab jetzt auf die Regeln aufmerksam. Ein Merkblatt mit ausführlichen Erklärungen ist
ebenfalls erhältlich und wird den angesprochenen Nutzergruppen teilweise direkt zugestellt,
z.B. via Schifffahrtsamt oder beim Bezug eines Fischereipatents.
Zentrales Informationsportal
Wer sich genauer informieren möchte, findet weitere Informationen und alle Materialien der
Kampagne auf der Website: umwelt-zentralschweiz.ch/aquatische-neobiota.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]