ZKO, Musik für stürmische Zeiten, 21. Mai 2017, Schauspielhaus Pfauen, Zürich, besucht von Irène Hubschmid und Ruth Schiesser

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Zürcher Kammerorchester

Programm und Besetzung:
Ignaz Pleyel Sinfonie D-Dur Ben. 126
Ignaz Pleyel Flötenkonzert C-Dur Ben. 106
Wolfgang Amadeus Mozart Andante C-Dur für Flöte und Orchester KV 315
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 28 C-Dur KV 200
Emmanuel Pahud Flöte
Willi Zimmermann Konzertmeister
Zürcher Kammerorchester

Rezension:

Mit Emmanuel Pahud und seiner Flöte war das Konzert ein Genuss auf hohem Niveau. Begleitet wurde der weltbekannte Solist durch das nicht weniger bekannte Zürcher Kammerorchester.

Zur Einführung begrüsste der Direktor Michael Bühler die Zuhörer und hielt eine Abschiedsansprache für die langjährige ZKO-Geigerin Sandra Goldberg, die seit 1985, dem gleichen Jahr, in welchem Michail Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU gewählt wurde, zum Ensemble gehörte und überreichte ihr mit nochmaligem Dank einen Blumenstrauss.

Emmanuel Pahud Revolution (c) Warner Classics- Fabien Monthubert

Dann zum Konzert mit dem Komponisten Ignaz Pleyel (Oesterreicher/Franzose) (1757-1831), einem Zeitgenossen von W.A. Mozart. Gespielt wurde die Sinfonie in D-Dur Ben 126 für Orchester. Ein melodiöser Auftakt und ein musikalischer Dialog mit prägnanten und teilweise rassigen Passagen, dann wieder abgelöst durch rhythmisch eher dezentere Töne. Eine tonale Kontrastkomposition, dies unterstrichen durch die Bläsereinsätze. Es war zeitweise Mozart ähnlich, da sich der Musikstil ebenso vital, inhaltsreich und wohlwollend präsentierte.

In der Folge kam Emmanuel Pahud (Schweizer, *1970 in Genf) mit seiner goldenen Querflöte und entzückte die Zuhörer mit dem Flötenkonzert C-Dur Ben 106, ebenfalls von Ignaz Pleyel. Pahud pflegt seit über 20 Jahren den Kontakt zum ZKO, obwohl er momentan mehrheitlich in Berlin tätig ist. Der Komponist Pleyel galt als Genie im Windschatten und es ist lohnenswert, diese Musik wieder vermehrt in die Konzertprogramme aufzunehmen. Diese  Verdrängung geschah durch den hohen Bekanntheitsgrad von Beethoven und Mozart. Emmanuel Pahud spielte die Komposition sehr virtuos, mit seiner vollen Konzentration äussert überzeugend, würdig und überragend. Sein verlängerter Atem, wie er sein Musizieren mit Flöte selbst nennt, brachten die Töne klar und meisterhaft zum Ausdruck. Da der Komponist ein Gegner der Revolution war, erläuterte Pahud: Musik ist eine Vision dessen, was sich die Menschen erhoffen. Zu Pleyels Zeit waren dies “Ruhe und klare Form” im ganzen seinerzeitigen Weltgeschehen.

Nach der Pause hielt Michael Bühler eine zweite Ansprache und kam mit einer  roten Schachtel auf die Bühne. Verlost wurde der Gönnerpreis. Die Glücksfee war Sandra Goldberg. Die Gewinnerperson selbst war nicht anwesend, wird sich aber sicher auch nachträglich freuen.

Emmanuel Pahud (c) Warner Classics-Fabien Monthubert

Anschliessend spielte der Solist das Konzert für Flöte und Orchester von W.A. Mozart. Ein ebenso erstklassiges, zauberhaftes, wie hochstehendes  Musikerlebnis. Einerseits mit grosser Intuition hingebungsvoll dargeboten und andererseits die Mozartkomposition reell, elegant und meisterhaft präsentiert. Dies bestätigt die These “Beim Hören von Mozart wird einem nie öde” und wir Musikkenner erfreuen uns immer wieder, dieses fantastische Stück durch qualifizierte Interpreten zu geniessen.

In der Folge intonierte das Orchester die Sinfonie Nr. 28 von Mozart.  Lebhafter und sonorer Auftakt. Die Titel der einzelnen Sätze wurden durch das Orchester schlicht perfekt umgesetzt, ja präzise, engagiert und freudvoll vermittelt, dem man aufmerksam lauschte. Das Publikum applaudierte langanhaltend stürmisch, sodass Konzertmeister Willi Zimmermann sich noch zu einer Zugabe überzeugen liess, dies nochmals mit Mozart.

Erfüllt verliessen die Zuhörer den Zuschauerraum, dankbar erfreut für den inhaltsreichen Musikabend sowie für den, anschliessend durch die Sponsoren offerierten Apéro.

Text: www.irenehubschmid.ch  und Ruth Schiesser

Fotos: Wikipedia und  www.zko.ch/#aktuelles-head

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Dieser Beitrag wurde am von unter kolumnen meiner gastkolumnisten, musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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