Vaduz (ots/ikr) – Der Verein Flüchtlingshilfe Liechtenstein hat eine weitere Unterkunft für Asylsuchende in Betrieb genommen, um angesichts der hohen Auslastung des Aufnahmezentrums in Vaduz Entlastung zu schaffen und vor allem die Betreuungssituation für Familien zu verbessern. Die Liegenschaft in der Industriestrasse 41 in Triesen wird vorerst bis Ende 2017 angemietet.
Im Jahr 2015 gingen in Liechtenstein 154 Asylgesuche ein. Die Flüchtlingshilfe hat über das gesamte Jahr 222 Personen betreut, Männer, Frauen, Kinder und zum Teil auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende. Dementsprechend musste bereits im letzten Jahr das Aufnahmezentrum mit Wohncontainern erweitert werden. Ende des Jahres betrug die Anzahl der betreuten Personen rund 120. Momentan sind es mit 110 Personen etwas weniger, im langjährigen Vergleich jedoch immer noch viel.
Aufgrund der hohen Auslastung des Aufnahmezentrums in Vaduz hat die Flüchtlingshilfe seit 1. Juli 2016 in der Industriestrasse 41 in Triesen nun in Absprache mit der Regierung eine weitere Unterkunft für Asylsuchende angemietet. Die neue Unterkunft ist rund 10 Gehminuten vom Aufnahmezentrum entfernt. Der Mietvertrag läuft vorerst bis zum 31. Dezember 2017 mit der Möglichkeit auf eine Verlängerung, sollte die Anzahl der betreuten Personen weiterhin hoch bleiben. Maximal können in Triesen 34 Personen untergebracht werden.
Bisher weniger Asylgesuche als 2015
2016 ist die Anzahl der Asylgesuche im Vergleich mit dem Vorjahre wieder etwas zurückgegangen, dennoch haben bis Ende Juli 47 Personen um Asyl angesucht. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 65. Auch 2016 kommen mit rund 47 Prozent die meisten Asylsuchenden in Liechtenstein aus dem Westbalkan. Wenn sich die Anzahl der Asylgesuche auch nur schwer vorhersagen lässt, geht das Ausländer- und Passamt für 2016 weiterhin von rund 100 bis 150 Asylgesuchen in Liechtenstein aus.
Bei den Nationalitäten ist Serbien mit Abstand Spitzenreiter mit 15 Asylgesuchen. Dahinter folgen Albanien mit fünf und Tibet mit vier Asylgesuchen.
Voraussichtlich im September werden die ersten Asylsuchenden im Rahmen des EU-Relocation-Programms aus Griechenland eintreffen. Insgesamt werden wie von der Regierung bereits 2015 beschlossen total 43 Asylsuchende aus Griechenland und Italien übernommen, in einem ersten Schritte vor allem aus Griechenland. Dabei werden im Dreimonatsrhythmus, koordiniert mit der Schweiz, jeweils rund zehn Asylsuchende aus EU-Hotspots übernommen, bis die Gesamtzahl von 43 Personen im Verlauf des Jahres 2017 erreicht sein wird. Das Asylverfahren dieser Personen wird wie vereinbart durch Liechtenstein durchgeführt.[content_block id=29782 slug=ena-banner]