Am heutigen Freitag haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Luzerner Theaters in einer theatralen Aktion unter dem Motto «5 nach 12» auf dem Theaterplatz auf den Zustand des Theatergebäudes und ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Grund dafür ist die bevorstehende Abstimmung im Grossen Stadtrat über einen Bericht und Antrag, der eine erneute dreijährige Grundsatzdiskussion über eine Vision für den Theaterwerkplatz Luzern vorsieht.Am Ende dieses Prozesses stände noch kein neues Architekturprojekt. Das Luzerner Theater plädiert an den Grossen Stadtrat, den Bericht und Antrag anzupassen und den Prozess zu beschleunigen.
Das Theatergebäude an der Reuss ist an sein Lebensende gekommen. In Kenntnis des Zustandes und des steigenden Ausfallrisikos hatte der Grosse Stadtrat im vergangenen Jahr einen Sonderkredit von CHF 5 Mio. für notwendige Sanierungsmassnahmen bis 2028 gesprochen. Diese Planung ging davon aus, dass bis dahin der nächste Schritt zu einem neuen Theatergebäude gemacht würde – das wäre der Umzug in eine Zwischenspielstätte während der Bauphase des neuen Luzerner Theaters gewesen. Nach dem Scheitern des Projekts «überall» in der Volksabstimmung, braucht es nun einen neuen Prozess.
Der vorliegende Bericht und Antrag des Stadtrats, über den am 23. Oktober im Grossen Stadtrat abgestimmt wird, sieht eine dreijährige Grundsatzdiskussion über den Theaterwerkplatz Luzern vor. Damit würde der Prozess für die Entwicklung eines konkreten Projekts für ein neues Betriebsgebäude des Luzerner Theaters erst nach 2028 beginnen. Das dauert aus Sicht des Luzerner Theaters zu lange. Das aktuelle Betriebsgebäude über 2028 hinaus im Status quo zu erhalten, würde weitere teure Sanierungsmassnahmen nach sich ziehen, die nicht nachhaltig wären und die die zunehmend schwierigen Arbeitsbedingungen nicht verbessern würden.
Das Luzerner Theater befürwortet partizipative Prozesse, die den Weg zu einem neuen Architekturprojekt begleiten und den Werkplatz Theater in Luzern infrastrukturell zuordnen. Es plädiert aber an den Grossen Stadtrat, sich für einen beschleunigten Zeitplan einzusetzen, der dem Theaterbetrieb und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive gibt.
In einer theatralen Aktion am heutigen Freitag haben Mitarbeitende des Hauses aus allen Bereichen ihren Arbeitsplatz nach draussen auf den Theaterplatz verlegt. In dem Nebeneinander von künstlerischen Proben der Ensembles aus Oper, Schauspiel, Tanz und der Arbeit der Kostüm- und Maskenabteilung, der Bühnentechnik, der Requisite und der Bühnenbild-Werkstätten sowie vieler anderer Abteilungen wurde sichtbar und hörbar, dass der Betrieb aus allen Nähten platzt. Baustellen-Flatterband symbolisierte den dringenden Sanierungsbedarf. Für das Betriebsgebäude des Luzerner Theaters ist es «5 nach 12».